Bargteheide – 59 Wohneinheiten werden auf dem Gelände des ehemaligen „Schützenhofs“ an der Jersbeker Straße geplant. Das Verfahren für den umfangreichen Bebauungsplan wurde jetzt im Bargteheider Ausschuss für Planung und Verkehr eingeleitet. Der Gasthof ist bereits abgerissen. Geplant sind auf der insgesamt gut 6300 Quadratmeter umfassenden Fläche fünf Gebäude. Drei Mehrfamilienhäuser mit 51 Wohnungen und zwei Reihenhausriegel mit insgesamt acht Wohneinheiten sollen dort voraussichtlich entstehen.
Die vier Gebäude im rückwärtigen Bereich sollen zweigeschossig mit Staffelgeschoss gebaut werden. Zur Jersbeker Straße hin soll es dazu noch ein zusätzliches Vollgeschoss geben. Die fünf Gebäude sollen insgesamt 2090 Quadratmeter Nutzfläche haben.
Es gibt bereits einen Bebauungsplan aus den Neunzigerjahren für das Gebiet, an dessen Vorgaben sich die Planer weitgehend halten. Der hatte sich noch an die Bedürfnisse der Gastronomie angelehnt. Der Entwurf der Investoren überschreitet nicht die dort vorgebene Firsthöhe. Trotzdem konnte jeweils ein weiteres Geschoss in die Planung eingebracht werden.
„Wir möchten vor allem den Bedarf an kleineren Wohnungen decken“, so Nina Gibbesch. Das Projekt „To’n Schöttenhoff“ umfasst nach Stand der Planung 21 Wohneinheiten mit weniger als 60 Quadratmetern Wohnfläche. Die Anderen variieren zwischen 60 und 120 Quadratmetern.
Tiefgaragen soll Platz für 70 Fahrzeuge bieten. Weitere 15 Stellplätze werden oberirdisch geplant. Drei weitere wären nach den Bauvorschriften erforderlich. 41 Autos könnten über die Jersbeker Straße geleitet werden, weitere 44 über die Anbindung an die Spielstraße Marie-Schlei-Weg. Das seien zu viele, beklagte sich ein Nachbar, der auch Fragen zum künftigen Schattenwurf der Reihenhäuser stellte.
Die Wohnungen werden überwiegend für Kapitalanleger geplant, so die Investoren. Ein Vorschlagsrecht behält die Stadt für sechs Wohnungen, deren Mietkosten gedeckelt bleiben.
Eine Anschlussmöglichkeit der vorgesehenen Baukörper an das bereits vorhandene Blockheizkraftwerk (rückwärtig Augusta-Stolberg-Straße 25) zur Wärmeversorgung wird geprüft und wird präferiert. Sofern der Anschluss an das bestehende BHKW nicht möglich ist, soll auf dem Grundstück für dieses Bauvorhaben ein eigenes BHKW vorgesehen werden. Auch für Menschen mit Handicap wie Rollstuhlfahrer soll in diesem Zusammenhang ein adäquater Wohnraum durch den Bau von mindestens zwei entsprechenden Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.
Grundsätzlich befürwortete die Kommunalpolitik den Planentwurf. Nur Andreas Müller (SPD) stimmte dagegen: „Bei einem Geschoss weniger wäre ich dafür gewesen.“ So sei das Vorhaben zu massiv. Zudem sei es städtebaulich nicht atraktiv. Norbert Muras (WfB) fand das Projekt hervorragend. Er bemängelte nur fehlende Besucherparkplätze, die Jersbeker Straße sei zum Parken ungeeignet, weil zu schmal: „Der Planaufstellung stimmen wir zu, es kann aber sein, dass wir am Ende des Verfahrens dagegen sind.“
Das steht noch ganz am Anfang, der Ausschuss wird sich noch zweimal erneut damit befassen. Dazwischen werden die Pläne ausgelegt und die Bürger können dazu Stellung nehmen. Rechtskräftig wird der Bebauungsplan erst durch eine Mehrheitsentscheidung der Stadtvertretung.