Während so manche/r Schüler/in sonst mit Sorgen dem Ferienbeginn und den Ganzjahreszeugnissen entgegensah, ist in diesem Jahr alles anders. Sitzenbleiben? Kann man (fast) nicht. Unerwartet schlechte Noten? Gibt es (fast) nicht. Denn es soll auch in Schleswig-Holstein keine bösen Überraschungen für die Schülerinnen und Schüler auf den Zeugnissen geben.
Dennoch treiben Heranwachsende Sorgen und Ängste in dieser Zeit um. „Diese Unsicherheit in der Corona-Krise geht auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbei“, so Frederike Steffen vom Kinder- und Jugendtelefon in Bargteheide. „Aber auch mit ganz konkreten Sorgen wenden sich Schülerinnen und Schüler an uns. Zum Beispiel geht es um die Angst, mit dem Lernstoff nicht mitzukommen genauso wie die Sorge, zukünftig keinen Ausbildungsplatz zu bekommen“.
Auch für die Themen der Eltern gibt es bei der „Nummer gegen Kummer“ immer ein offenes Ohr. Die Gespräche am Elterntelefon zeigen, dass sie während der Krise häufig ein Gefühl der Überforderung erlebt haben und sich unsicher sind, ob sie ihre Kinder ausreichend unterstützen konnten. Gerade das Thema Schule beschäftigt viele Eltern sehr. So verzeichnete der Verein in diesem Jahr im Monat April eine Steigerung der Beratungen am Elterntelefon von 54,8% im Vergleich zum Vormonat.
Frederike Steffen ermuntert Kinder, Jugendliche und Eltern, sich mit ihren Sorgen und Ängsten an das Kinder- und Jugendtelefon und das Elterntelefon zu wenden: „Wir erleben, dass die Anrufenden am Ende des Gesprächs meist sehr erleichtert sind und sich für das offene Ohr, das unsere Ehrenamtlichen für sie hatten, bedanken.“
Das Kinder- und Jugendtelefon ist immer montags bis samstags von 14.00 bis 20.00 Uhr unter der bundeseinheitlichen Telefonnummer 116 111 zu erreichen.
Das Elterntelefon ist unter der Nummer 0800 111 0 550 von Montag bis Freitag 9:00 – 11:00 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 17:00 – 19.00 Uhr erreichbar.
Das Kinder- und Jugendtelefon und das Elterntelefon des Kinderschutzbundes werden durch den Kreis Stormarn und durch das Land Schleswig-Holstein gefördert. Das Kinder- und Jugendtelefon zusätzlich durch den Kreis Herzogtum Lauenburg.